Internationale Konferenz. Empirische Einsichten im Bereich der Politischen Bildung
Am 19.9. und am 20.9.2016 fand an der Pädagogischen Hochschule Wien im Festsaal eine internationale Fachkonferenz zu Empirik in der Politischen Bildung statt. Die Absicht dieser Konferenz war verschiedene internationale Einsichten zu empirischen Projekten zusammen zu führen. Veranstaltet wurde die Tagung vom Zentrum für Politische Bildung (ZPB) unter der Leitung von Philipp Mittnik. Rektorin Ruth Petz begrüßte die anwesenden Teilnehmer/innen und wies auf die Bedeutung der Politischen Bildung für die PH Wien hin.
Georg Weißeno, Politikdidaktiker von der PH Karlsruhe, sprach in seinem Vortrag über Effekte der Tiefenstrukturen beim politischen Lernen und wies darauf hin, dass methodisches Lernen bei politischem Wissenserwerb deutlich geringere Effekte aufweisen dürfte als bisher angenommen.
Philipp Mittnik, Leiter des Zentrums für Politische Bildung an der PH Wien, zeigte zentrale Einsichten einer empirischen Studie auf, die im Auftrag der PH Wien in Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien durchgeführt wurde. Die Einschätzungen Wiener Lehrerinnen und Lehrer zu Politischer Bildung wurden ebenso eruiert wie die Einschätzung der Lehrerinnen und Lehrer über das Wissen und die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler.
Christoph Kühberger, Geschichts- und Politikdidaktiker und Vizerektor der PH Salzburg, wies in seinem Vortrag darauf hin, wie Denkmalschädigungen im Bereich des Nationalsozialismus in Salzburg zu einer öffentlichen Erinnerungskultur beigetragen haben und wie mit dieser im schulischem Kontext umgegangen wird.
Brigitte Fuhrmann, Dissertantin von der TU Dresden, referierte über eine vermeintlich fehlende Differenzierung zwischen Haupt-, Real- und Gesamtschulen im Verhältnis zu Gymnasien. Ein besonderer Fokus wurde auf das Verhältnis zwischen Fachdidaktik und Alltagsdidaktik gelegt.
Béatrice Ziegler, langjährige Leiterin des Zentrums für Demokratie in Aarau (Schweiz), untersuchte in ihrem Vortrag den Klassenrat als Instrument zwischen politischer Sozialisation und demokratischer Deliberation.
Katharina Klacsic, Sachunterrichtsdidaktikerin der PH Bern, stellte ein Projekt zu politischen und gesellschaftlichen Vorstellungen von Schüler/innen der Primarstufe, das sich gerade im Aufbau befindet, vor. Zentrale Ansätze und erste empirische Berichte davon wurden erstmals bei dieser Konferenz vorgestellt.
Thomas Goll, Fachdidaktiker von der TU Dortmund, stellte ein Projekt mit Realschüler/innen vor. Insbesondere wurde auf die Herausforderungen der Konstruktion und Testung von Wissensfragen und deren Itemkonstruktionen eingegangen.
Monika Waldis, Leiterin des Zentrums für Demokratie in Aarau (Schweiz), beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit fächerübergreifenden Unterricht und Konzeptionen eines neu angelaufenen Forschungsprojektes.
Georg Lauß und Stefan Schmid-Heher, beide Mitarbeiter des Zentrums für Politische Bildung an der PH Wien, präsentierten erstmals Ergebnisse einer Studie, die im Auftrag des ZPB durchgeführt wurde. Sie befasst sich mit Einstellungen von Jugendlichen und Schülerinnen und Schülern der Wiener Berufsschulen im Bereich der Politik.
Diese Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien durchgeführt.