Und trotzdem Ja zum Leben sagen …
Die Zeitzeugin Frau Dr. Helga Feldner-Busztin hielt am 5. Mai 2017 an der PH Wien einen Vortrag über ihre Erlebnisse als Überlebende des Holocausts.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Fachbereich Geschichte (Dr. Hofmann-Reiter) und dem Zentrum für Politische Bildung (Dr. Philipp Mittnik) organisiert. Nachdem Vizerektor Dr. Wolfgang Greller die einführenden Worte sprach, gaben Dr. Hofmann-Reiter und Dr. Mittnik eine kurze Einführung zur historischen Bedeutung des Nationalsozialismus in Österreich. In ihrem Vortrag sprach Frau Dr. Helga Feldner-Busztin über ihre unbeschwerte Kindheit, trotz geringer materieller Mittel. Dies änderte sich jedoch unmittelbar nach dem sogenannten „Anschluss“, wo ihr gleich zu Beginn der Schulbesuch wegen ihrer jüdischen Religion verboten wurde. Nachdem mehrere Ausreiseversuche ihrer Familie scheiterten, wurde sie 1942 als 14-jähriges Mädchen in das KZ Theresienstadt deportiert. Aufgrund glücklicher Zufälle und der Unterstützung ihrer Mutter wurde sie nicht wie zehntausende andere dort internierte Personen nach Auschwitz gebracht. Sie überlebte den Holocaust, kam nach Wien zurück und besuchte anschließend das Gymnasium. Danach studierte sie Medizin, promovierte als einzige Frau ihres Jahrganges und arbeitete viele Jahrzehnte als Internistin in verschiedenen Spitälern.
In ihrem Vortrag berichtete sie über „Vernaderung“ von ehemaligen Freunden und Bekannten, aber auch von Unterstützung, die ihr von einzelnen Personen widerfahren ist. Dem Publikum – über 200 Schüler/innen, Studierende und Lehrer/innen waren in den Festsaal der Pädagogischen Hochschule Wien gekommen – präsentierte sich Frau Dr. Helga Feldner-Busztin als starke Frau, die vor allem an die jüngeren Zuhörer/innen einen flammenden Appell richtete, sich gegen Ausgrenzung und Hetze gegenüber Flüchtlingen zu engagieren.