Ute Bock an der PH Wien
Ute Bock an der Pädagogischen Hochschule Wien
Am 23. April 2015 besuchten Ute Bock und Mitarbeiter des gleichnamigen Flüchtlingsprojektes die Pädagogische Hochschule Wien. Frau Bock engagiert sich seit vielen Jahrzehnten für Asylwerberinnen und Asylbewerber ohne Grundversorgung und bietet ihnen neben Kleidung und Nahrung eine Unterkunft, die für die positive Erledigung eines Asylbescheids eine Bedingung ist.
Philipp Mittnik, Organisator der Veranstaltung, richtete zu Beginn einen Appell an die zahlreich anwesenden Studierenden, Empathie für Menschen, die auf der Flucht sind, zu empfinden und Unterstützung und nicht Ablehnung in der kollektiven politischen Beurteilung einzufordern.
Ibrahim Ari, leitender Sozialpädagoge des Vereins Ute Bock, erläuterte die rechtlichen Rahmenbedingungen und den Ablauf des österreichischen Asylverfahrens. Er bot interessante Einblicke, unter welcher finanziellen und sozialen Not Menschen in Österreich leben müssen. Der Verein Ute Bock bietet auch rechtliche Unterstützung an, die im Rahmen eines Asylverfahrens von großer Bedeutung ist.
Alieu Jaiteh, selbst Asylwerber, erzählte anschließend von seiner Flucht und insbesondere deren Ursachen aus seinem Heimatland Gambia. In der Militärdiktatur wurde er verfolgt, inhaftiert und misshandelt. So entschloss er sich zur Flucht in eine bessere Lebensumgebung. Durch das Engagement des Vereins Ute Bock wurde es ihm ermöglicht, die österreichische Reifeprüfung abzulegen und stolz präsentierte er seinen gültigen Studentenausweis der Universität Wien, wo er im 3. Semester Politikwissenschaft studiert. Alieu Jätä wartet seit unglaublichen 11 Jahren (!) auf seinen – hoffentlich – positiven Asylbescheid.
Da es Asylwerber/innen aber de facto verboten ist in Österreich zu arbeiten, kommen sie dadurch oftmals mit dem Gesetz in Konflikt. Diese Gefahr, für die meist jungen Menschen, verhindert der Verein Ute Bock durch seine Unterstützung.
Ute Bock berichtete anschließend über die Schwierigkeiten ihrer Arbeit. Mit ihrer ausgesprochen bescheidenen Art berichtete sie, dass sie größtenteils allerorts unterstützt wird. Besonders dringend gesucht werden Lehramts-Studierende und Lehrerinnen und Lehrer, die ehrenamtlich Asylwerber und Asylwerberinnen unterstützen und Kurse anbieten, um sie für einen zukünftigen Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Den Vortrag, der vom Zentrum für Politische Bildung an der Pädagogischen Hochschule Wien organisiert wurde, besuchten etwa 160 Personen, viele von ihnen haben Kleiderspenden mitgenommen, die als Sachspenden an den Verein Ute Bock übergeben wurden.
Vielen Dank für ihre Unterstützung!
Fotos von der Veranstaltung finden sie hier:
https://cloud.phwien.ac.at/public.php?service=files&t=3131dee512126bb72f0ee60e1eb49a17