Studie: SchülerInnenwissen zu Nationalsozialismus
Zahlreiche Medien berichteten in der vergangenen Woche über die Studie „SchülerInnenwissen über Nationalsozialismus“. Die StudienautorInnen der PH-Wien (Leitung: Prof. Dr. Philipp Mittnik, Prof. Dr. Georg Lauß, Prof. Dr. Sabine Hofmann-Reiter) verfolgten das Ziel zu erheben, wie hoch der Wissensstand im Bereich der nationalsozialistischen Geschichte und des Holocaust, bei österreichischen Jugendlichen, ist. Dabei wurden folgende Erkenntnisse ersichtlich:
- 56% der AHS-Schüler/innen haben in der 8. Schulstufe (4. Klasse) eine Gedenkstätte besucht, in der Polytechnischen Schule (PTS) waren es nur 36%, in den Berufsbildenden Mittleren Schulen (BMS) nur 41%.
- Nur 28% der AHS-Schüler/innen können eine korrekte Kurzdefinition geben, was unter dem Begriff Holocaust zu verstehen ist.
- Nur 18,7% der Schüler/innen der Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) können eine korrekte Kurzdefinition von Antisemitismus angeben.
- In allen Schulbereichen kann eine stark ausgeprägte Form der Personalisierung (Hitlerzentrierung) festgestellt werden. Nicht die Deutschen oder die Österreicher/innen werden als die Hauptschuldigen angesehen, sondern Hitler als das personifizierte „Böse“.
- Die Waldheimdebatte oder die erstmalige Verantwortungsübernahme durch Kanzler Vranitzky sind in den Schulen weitgehend nicht bekannt.
- Nur 20% der AHS-Schüler/innen und nur 4,7% der BMS-Schüler/innen können eine korrekte Definition anführen, was unter dem Novemberpogrom („Reichskristallnacht“) zu verstehen ist.
Die Fertigstellung des Projekts ist mit Herbst 2020 geplant. Die Studie erscheint im Wochenschau-Verlag.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier: